Georgische Tafel
Georgische Tafel: Kulinarische Vielfalt und Gastfreundschaft aus Georgien
Ein Fest zu feiern bedeutet in Georgien nicht nur, ein Menü auf den Tisch zu stellen. Ein Fest wird richtig gefeiert. Irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem die Gäste eintreffen. Anders als in Deutschland muss man nicht auf die Minute pünktlich sein. Auch späte Gäste sind willkommen, haben dann aber vielleicht schon etwas verpasst. Wichtig ist, dass man gemeinsam an der georgischen Tafel sitzt, Wein und leckeres Essen genießt, singt und tanzt.
Gerichte auf dem Tisch im Fokus der Genusskultur
Denn jetzt wird aufgefahren, was die georgische Küche hergibt. Von der Tischdecke ist kaum noch etwas zu sehen. Wenn das Festmahl beginnt, ist die Tafel bereits mit den Köstlichkeiten der georgischen Küche gefüllt. Dann stehen Teller mit Chataschapuri, Bazhe, Mzwadi oder Kababi bereit. Dazu wird immer Brot gereicht, oft Tonis Puri. Dazu gibt es Gemüse: Auberginen mit einer Nusspaste bestrichen, Gemüse der Saison, eingelegte oder frische Gurken, Tomaten, Lauchzwiebeln. Dazu gibt es oft Kartoffelsalat. So kommt es, dass sich auf einer georgischen Tafel mehrere Etagen von Tellern mit Speisen übereinander stapeln. Dafür hat sich in Georgien eine Redewendung eingebürgert: Auf dem Tisch fehlt nicht einmal die Vogelmilch.
Der georgische Wein an der Tafel: Genussvolle Vielfalt für anspruchsvolle Gaumen
Aber was wäre eine georgische Tafel ohne georgischen Wein? Der georgische Wein hat eine jahrtausendealte Tradition. Und er ist fest in der Kultur der Georgier verankert. Meist wird der Wein in großen Mengen gekauft. Oft ist es aber auch der Wein des Gastgebers selbst, der aus den eigenen Trauben hergestellt wird. Wo auch immer der Wein herkommt, er wird in Karaffen abgefüllt und auf den Tisch gestellt.
Neben Wein gibt es an der georgischen Tafel auch Limonade, Coca Cola oder frische Säfte als Getränk. Bier ist an einem traditionellen georgischen Tisch eher unüblich.
Die Rolle des Tamada: Kulturgut und Bindeglied bei georgischen Festlichkeiten
Zu Beginn einer Mahlzeit wird ein Tamada (Tischführer) gewählt. Dieser führt durch das Fest, ruft zu Trinksprüchen auf, unterhält die Gäste mit Reden und Gesang. Oft sorgt er auch dafür, dass die Tafel trotz reichlichen Weinkonsums nicht in ein wüstes Gelage ausartet. Verdiente Persönlichkeiten und Fremde erhalten Ehrenplätze.
Die Tischsitten folgen einem strengen Brauch. Nach der Wahl des Tamadas führt dieser den Tisch an. Er bringt Trinksprüche auf die Gäste, die Kinder, die Eltern, die Verstorbenen, Georgien an sich, die Unabhängigkeit, die großen Zeiten Georgiens… aus. Der Tamada achtet auch darauf, dass die Gäste nicht zu viel trinken und ruft streitende Gäste zur Ordnung.
Manchmal wird man als Gast zum Alawerdi eingeladen. Das ist ähnlich zu verstehen wie die Bruderschaft in Deutschland. Dabei prostet man dem Einladenden mit einem besonderen Gefäß zu. Das kann ein Trinkhorn, ein besonders großes oder teures Glas sein. Als besondere Ehre gilt es, das Gefäß in einem Zug und ohne Rest zu leeren.
Tanz und Gesang: Kulturelle Harmonie in Bewegung
Bei einer Tafel gibt es nicht nur Trinksprüche. Der Tamada stimmt oft traditionelle georgische Lieder an. Die Gäste singen mit. Meist wird auch mit Gitarre oder Klavier begleitet. Beliebt ist auch das Tanzen während der Feier. Hier werden die klassischen georgischen Tänze gepflegt.
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Kulinarische Reise durch Georgien: Tauchen Sie ein in die Vielfalt der georgischen Küche, indem Sie die gastronomischen Merkmale jeder Region erkunden. Probieren Sie die einzigartigen Aromen und Zutaten, die nur an bestimmten Orten zu finden sind, und entdecken Sie die kulinarischen Schätze, die Georgien zu bieten hat.
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